Ich wurde 1955 in Hamburg-Finkenwerder geboren. Seit vielen Jahren bin ich geschieden und habe aus der Zeit der Ehe einen Sohn, der bei seiner Mutter in München wohnte.
Eigentlich ist mein Leben bis 1993 in einer Bahn verlaufen, die nicht als außergewöhnlich bezeichnet werden kann (geschieden sein und alleinerziehend sollte heute eben nichts exotisches mehr sein). Bei der ehemaligen "grauen" Post, wie der Fernmeldebereich damals bezeichnet wurde, lernte ich Fernmeldehandwerker. Postintern bildete ich mich dann weiter. Die letzte Zeit hatte ich mit relativ großem Engagement in einer Ausbildungsstelle als Ausbilder verbracht.
Bei einem Spaziergang 1993 wurde mir schwindelig und nach einiger Zeit wurde ich ohnmächtig. Ich erwachte und stellte fest, dass ich meine Arme und Beine nicht mehr bewegen konnte. Hinzu kam auch, nicht mehr reden zu können. (Locked-in Syndrom). Ein Leben in einer "Anderen Welt" musste nun beginnen; die alte, ehemalige Welt" sollte zum Teil abgehakt sein, wollte ich in dieser "Neuen Welt" nicht untergehen und mich in 4Selbstmitleid verkriechen. Erobert werden musste diese neue Welt tatsächlich. Dieses ist oftmals etwas Alltägliches und für jemanden ohne sichtbares Handicap nicht als Erobern oder Erkämpfen erkennbar. Oftmals wirkt es nur als Stur- bzw. Starrheit, ist es aber nicht. Anfangs bestand die Aussicht auf ewiges im Bett liegen müssen. Dank meines starken Willens wurde es mit der Zeit mit mir um einiges besser. Natürlich gab es einige Dinge, die diese Willenskraft als Gesamtheit ergab. Dazu gehörten u.a. mein Sohn und meine Eltern, denen ich nicht ganz hilflos erscheinen wollte. Wenn auch nicht körperlich, so wollte ich wenigstens vom Intellekt her wieder da anknüpfen, wo ich aufgehört hatte. Dies gelang mir nach zwei bis drei Jahren auch in einem gewissen Maße. Stark dazu beigetragen hat die Tatsache, dass ich nicht in allem immer von anderen abhängig sein wollte. Doch richtig "unabhängig" wurde ich erst, als ich mit meiner "Lucy" gut umgehen konnte. Die Lucy, so lautet ihr Firmenname, ermöglicht es mir, da ich meine Hände nicht bewegen kann, den Computer zu bedienen. Durch einen am Kopf mit einem Stirnband gehaltenen sehr schwachen Laser, der die anvisierten Buchstaben, Zahlen usw. auf einem speziellen Keyboard auslöst, bediene ich den PC normal wie jeder andere auch. Es ist nur ein etwas größeres, mit ganz gewöhnlichen Tastaturbezeichnungen ausgestattetes Keyboard. So bin ich über Modem/Router/W-LAN ebenfalls ans Internet angeschlossen.